Klopfen mit PEP

Ich habe die Fortbildung bei Dr. Michael Bohne in der Klopftechnik PEP®  gemacht.

Michael Bohne: “In der PEP werden parafunktionale Denk-, Fühl- und Verhaltensmuster durch eine Verstörung neuronaler Netzwerke mittels bifokal multisensorischer Stimulation (Klopfen auf Akupunkturpunkten, Augenrollbewegungen, Summen, Zählen, Affirmationen aussprechen, etc.) verändert.”

Dieser Satz trifft es so gut, dass ich mir erlaubt habe ihn so zu übernehmen. Ich beschäftige mich seit längerem mit den Klopfmethoden wie auch EFT, TFT und EDxTM und deren Weiterentwicklungen.

Das System, das Michael Bohne mit seiner PEP (Prozess- und Embodimentfokussierte Psychologie) entwickelt hat, überzeugt mich am meisten, da es geniale Tools beinhaltet, um unbewusste, kognitive und emotionale Blockaden aufzuspüren, zu lockern und zu lösen. 

Was mich an PEP besonders freut und die Methode für mich auch so überaus spannend macht ist, dass sie sich hervorragend mit meinem Faszien Reflex Zittern und eeE kombinieren lässt.

PEP hilft bei der Überwindung von unbrauchbaren Glaubenssätzen, Selbstsabotage, Ängsten, Phobien, posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS), Panik, Trauma, Schmerz, Depressionen, psychosomatische Krankheiten und mehr.

Zeichungen: Coco Heinrichs

Die Wirkhypothesen der Klopftechnik PEP

  • Neuro-Hormonale Wirkhypothese: Das Berühren der Haut setzt stressreduzierende Hormone frei. Wenn man selbst klopft wird durch die aktive Handlung außerdem Dopamin freigesetzt, ein Glückshormon.
  • Zunahme des kortikalen Blutflusses: Man hat in einigen Studien festgestellt, dass die Stimulation von Fingerkuppen und Gesichtshaut zu einer Mehrdurchblutung in der Großhirnrinde führt. Dies könnte erklären, warum die Vernunft wieder an Bord kommt, wenn man bei Ängsten klopft.
  • Selbstberuhigung durch Selbstberührung: Der Hirnforscher Martin Grunwald aus Leipzig hat in Studien festgestellt, dass Menschen durch Selbstberührung ihren Stresslevel deutlich senken und ihr Gehirn wieder besser arbeitet, sodass sie sich wieder besser Dinge merken können.
  • Der Neuro-Biologische Ansatz: Ängste und Phobien sitzen im Mittelhirn, im Limbischen System. Hier geht es vor allem um Emotionen und Triebe. Durch Reize von außen soll die Angst-Verknüpfung gestört werden.

So funktioniert die Klopftechnik

Während einer Klopftechnik-Sitzung ruft sich der Klient das Thema ins Bewusstsein, um das es ihm geht und das behandelt werden soll. Zum Beispiel Flugangst. Wir nennen das “Das Problem aktivieren”. Der Klient denkt intensiv ans Fliegen, bis der Stress ausgelöst wird und die Flugangst tatsächlich spürbar ist. Dann klopft der Klient selbst auf verschiedene Stellen des Körpers, es werden Augenbewegungen gemacht und gesummt, es werden also Reize ins Gehirn gesendet.

  1. Durch das Einströmen vieler gleichzeitiger Reize ins Gehirn werden neue Verknüpfungen zwischen Hirnarealen geschaffen
  2. Durch diese Reize wird die im Kopf eingerastete Stress-Spirale durchbrochen

Die “Big-5-Lösungsblockaden” der PEP

Vereinfacht gesagt gibt es zwei große Themenblöcke von Problemen. Die einen sitzen im Mittelhirn, sie sind quasi körperlich im Gehirn verankert. Dazu gehören Phobien oder auch leistungsminderndes Lampenfieber. Wenn es nur dort festhängt, dann können diese Probleme durch Klopftechnik behandelt werden.

Anders ist das mit Problemen, die im Vorderhirn sitzen. Dort sind unsere Werte angesiedelt, unsere Beziehungsmuster und Glaubenssätze. Man kann sagen, dort liegen unsere “Kopfprobleme”. Die wichtigsten fünf davon habe ich die “Big-5-Lösungsblockaden” genannt:

  1. Selbstvorwürfe
  2. Vorwürfe anderen gegenüber
  3. Erwartungshaltungen an andere Menschen
  4. Altersregression: Sich kleiner fühlen, als man ist
  5. Para-/Dysfunktionale Loyalität: Innere Verbundenheit mit anderen im Leid

All diese Probleme haben etwas mit sich selbst und mit der Einstellung sich selbst gegenüber zu tun. Hier muss ganz konsequent an Selbstakzeptanz gearbeitet werden, denn dort liegt meist das Zentrum der Blockade. Und solche Blockaden kann man nicht durch reines Klopfen beseitigen, das ist vorhersagbar.

Warum muss man selber klopfen?

  • Nicht alle Menschen mögen es, von Fremden berührt zu werden. Vor allem in der Traumatherapie kann ich einen Patienten nicht einfach anfassen oder beklopfen!
  • Wenn man selbst klopft, macht man die Erfahrung der Selbstwirksamkeit. Wenn man das Klopfen beherrscht, braucht man niemand anderen dafür.
  • Gerade im Bereich der Traumatherapie ist es ratsam, wenn auch der Zuhörer, also der Therapeut sich selbst beklopft, um das Gehörte besser zu verarbeiten. Ansonsten besteht die Gefahr einer sogenannten sekundären Traumatisierung.

PEP lässt sich durch seine Wirksamkeit bei Phobien und einmaligen traumatischen Erlebnissen wie Autounfällen oder einem Banküberfall gut mit Verhaltenstherapie, der Tiefenpsychologie oder anderen Ansätzen kombinieren und wird damit auch immer häufiger von den Krankenkassen unterstützt, da man die Vorgehensweise von PEP sehr gut verhaltenstherapeutisch oder psychodynamisch erklären kann, es sich gut in diese Methoden integriert und zu Prozessbeschleunigungen führt. Über energetische Modelle begründete Klopftechniken fallen durch unser Gesundheitssystem allerdings durch.

PEP besteht neben den Klopf-Tools und den Big Five noch aus einem Test, um unbewusste Konflikte und para-/dysfunktionale Loyalitäten im Leiden aufzudecken und zu bearbeiten und aus einem sehr differenzierten Selbstwerttraining. Diese beiden Tools machen den Schwerpunkt von PEP aus und können in der Selbstbehandlung nicht gut angewandt werden, da man ein therapeutisch erfahrenes Gegenüber braucht.

Die reine Klopftechnik PEP kann im Prinzip aber auch selbst erlernt werden.